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Sprachliche Aspekte

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Atlantischer Nordkaper, Nordatlantischer Glattwal, Nördlicher Glattwal oder einfach nur Glattwal - was ist denn nun richtig? Das herauszufinden ist manchmal gar nicht so leicht. Oft gibt es für eine Walart nämlich mehrere Bezeichnungen, von denen einige aufgrund bestimmter Erkenntnisse oder Einflüsse plötzlich ungültig werden. Andere Namen sind wiederum nur in bestimmten Regionen bekannt. Da Wale in Nord- und Ostsee eher seltene Besucher sind, ist die Namensvielfalt im Deutschen zwar nicht ganz so ausgeprägt wie in manch anderen Sprachen, doch auch bei nur zwei oder drei Bezeichnungen sind solche Probleme nicht unbedingt ausgeschlossen, wie unser Beispiel oben zeigt. Und immer wieder werden längst veraltete Namen aus der Mottenkiste gekramt.

Das ist aber noch lange nicht alles. Neben den veralteten Bezeichnungen kommt es gelegentlich auch zu absurden Neubildungen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn Texte übersetzt werden, in denen zu einem Trivialnamen kein wissenschaftlicher Name mit angegeben ist. Da es (bis auf hier bei Wale.info) noch kein Wörterbuch mit allen Trivialnamen für die Ordnung Cetacea gibt, ist es oft nicht leicht, die deutsche Entsprechung für einen englischen Namen zu finden. Und so passiert es dann beispielsweise, dass in Fernsehdokumentationen der Große Tümmler (engl.: bottlenose dolphin) zum Flaschennasendelfin mutiert.

Doch auch ohne den Einfluss von Fremdsprachen fällt es manchem schwer genug, walspezifische Ausdrücke richtig zu verwenden. Es ist zwar egal, ob man beim Wal von Rückenflosse oder Finne spricht, Rückenfinne ist aber falsch. Opfer solcher Sprachfallen sind interessanterweise jedoch nicht nur Laien sondern gelegentlich auch Biologen.

Auf den unten verlinkten Seiten wollen wir konkret auf die eben genannten Probleme eingehen. Die meisten sprachliche Aspekte beziehen sich dabei auf die Trivialnamen der Tiere oder die Benennung von Körperteilen. Diese Probleme sind auf den entsprechenden Seiten der Rubrik Wal- und Delfinarten oder hier im Artikel zu finden. Andere sprachliche Besonderheiten betreffen unter anderem Titel und Überschriften, Nomenklaturregeln und die Verwendung von wissenschaftlichen Namen, denn auch hier geht es durchaus nicht immer so eindeutig zu, wie es den Anschein hat

Wissenschaftlicher Name oder Trivialname

Cetacea – oder darf es auch ein bisschen trivialer sein? Muss man als Autor die wissenschaftlichen Bezeichnungen verwenden, sollte man sie verwenden oder vielleicht lieber doch nicht? Um die Antwort vorweg zu nehmen – es kommt ganz auf den Text und die Zielgruppe an.

Wir haben jede Menge Bücher gewälzt und unzählige Zeitungsartikel, Broschüren, Kongressbeiträge usw. analysiert, um herauszufinden, wann die wissenschaftlichen und wann die deutschen Ausdrücke zum Einsatz kommen. Im Folgenden sind die Recherchen in ein paar Zeilen zusammengefasst, die hoffentlich dem einen oder anderen bei der Wahl des richtigen Vokabulars in eigenen Texten eine Hilfe sein werden.

Allgemeine Texte

Unter allgemeinen Texten verstehen wir Texte, die ein sehr breites Publikum ansprechen und kein Fachwissen voraussetzen. Oft handelt es sich bei den Texten um kurze Meldungen z.B. in Tageszeitungen, wenn wieder mal ein Wal gestrandet ist oder sich die Norweger und Japaner das Jagen nicht verkneifen können. In diese Kategorie gehören aber auch Flyer von Whale-Watch-Anbietern, Delfinarien, Tierschutzorganisationen usw.

In allgemeinen Texten ist es ratsam, vollständig auf wissenschaftliche Bezeichnungen zu verzichten. Ziel ist es vielmehr, den Leser durch kurze, überzeugende Fakten überhaupt erst einmal für dieses Thema zu interessieren oder ihn lediglich darüber zu informieren. Da davon auszugehen ist, dass ein Großteil der Leser sich kaum mit dem Thema auskennt, sollte man sich als Autor überlegen, ob in einigen Fällen nicht schon der deutsche Name eines Wals eine Zumutung sein könnte. Wenn ich keine Ahnung vom Thema habe, was interessiert es mich, dass ein Atlantischer Nordkaper irgendwo weit draußen im Meer ums Überleben kämpft. Hier ist evtl. eine Erklärung angebracht, z.B. „diese extrem vom Aussterben bedrohte Walart.“

Um noch einmal kurz auf den Ausdruck „Cetacea“ zurückzukommen – es ist interessant, dass dieser Ausdruck im Englischen auch in allgemeinen Texten relativ häufig zu finden ist. Im Deutschen kommt dieser wissenschaftliche Ausdruck in der Regel jedoch nur in fachlicheren Texten vor.

Populärwissenschaftliche Texte

In populärwissenschaftlichen Texten wird Fachwissen an ein meist fachlich nicht vorgebildetes Publikum vermittelt. Zu diesen Texten gehören unter anderem Sachbücher, populärwissenschaftliche Zeitschriften oder Webseiten wie Wale.info.

Die Leserschaft ist spezieller als bei den allgemeinen Texten und hat großes Interesse an fachspezifischen Inhalten. Daher sollte man als Autor hier Fachwörter durchaus mit einbringen. Wichtig ist, den Leser schrittweise in das Vokabular einzuführen. Kurze Erläuterungen oder Abbildungen sowie ein Glossar sind dabei äußerst hilfreich. Weiß der Leser erst einmal, was Cetacea, Odontoceti usw. bedeutet, steht der weiteren Verwendung dieser Ausdrücke nichts mehr im Weg. Ob man als Autor schließlich beim wissenschaftlichen Namen bleibt oder doch lieber den Trivialnamen (oder beides) verwendet, hängt letztendlich ganz vom persönlichen Geschmack ab. Bei der Bezeichnung der Arten fällt jedoch auf, dass meist die deutschen Namen Vorrang haben. Die wissenschaftlichen Namen stehen dann entweder in einem extra Feld oder bei der ersten Erwähnung der Art in Klammern hinter dem Trivialnamen.

Fachtexte

Diese Texte sind für ein Fachpublikum mit entsprechend hohem Vorwissen auf dem Gebiet bestimmt. Als Textsorten sind unter anderem Doktorarbeiten oder wissenschaftliche Publikationen zu nennen.

Oft gibt es für diese Texte spezielle Richtlinien zur Verwendung von wissenschaftlichen und Trivialnamen. Beim Schreiben für die IWC gilt beispielsweise, dass ausschließlich die von der IWC anerkannten Trivialnamen zu verwenden sind, der entsprechende wissenschaftliche Name wird bei der ersten Erwähnung in Klammern hinter den Trivialnamen gesetzt. Sind keine Richtlinien vorgegeben, ist die Verwendung von Trivialnamen und/oder wissenschaftlichen Namen dem Autor überlassen. Die Richtlinien der IWC (engl.) sind in diesem Fall empfehlenswert.


Whales, Dolphins and Porpoises – Wale und Delfine

Im Deutschen kann man oft allein am Buchtitel erkennen, ob es sich um eine Übersetzung aus dem Englischen handelt. Wohl kaum ein deutscher Autor würde sein Buch „Wale, Delfine und Tümmler“ nennen und wohl kaum ein Verlag bei einem deutschen Autor auf diesen Titel bestehen. Ganz anders bei Übersetzungen. Hier scheint so mancher Verlag mit mathematischer Präzision vorzugehen – drei englische Begriffe müssen durch drei deutsche ersetzt werden.

Warum nicht „Wale, Delfine und Tümmler?“

Tümmler ist nicht gleich Tümmler – es gibt Große Tümmler und Kleine Tümmler. Die Großen Tümmler sind durch Delfinarienhaltung und die Fernsehreihe Flipper immer bekannter geworden und stellen für viele den Delfin schlechthin dar. Die scheuen Kleinen Tümmler hingegen sind kaum bekannt, und wenn doch, dann meist unter dem heute gebräuchlichen Namen Schweinswale. In vielen Wörterbüchern ist Tümmler zwar nach wie vor die einzige Übersetzung für porpoise, da der Ausdruck aber inzwischen so oft als Synonmym für den Großen Tümmler eingesetzt wird, sollte er für Schweinswal nicht mehr verwendet werden.

Im Fließtext stößt man im Deutschen gelegentlich auf den Ausdruck „Wale, Delfine und Schweinswale.“ Dies ist vor allem in allgemeinen Texten und Einleitungen der Fall. In deutschen Buchtiteln ist dieser Ausdruck hingegen nicht üblich. Das liegt vor allem daran, dass die Wiederholung des Wortes Wal einen Titel wie „Wale, Delfine und Schweinswale“ holprig erscheinen lässt. Ein weiterer Grund ist, dass der Begriff „Wale und Delfine“ im deutschsprachigen Raum für den Laien bereits alle Vertreter der Ordnung Cetacea umfasst. Desweiteren könnte es sein, dass mit „Schweinswal“ sowieso nicht viele etwas anzufangen wissen – leider, da es sich bei den Schweinswalen um die einzigen noch permanent vorkommenden Vertreter der Ordnung Cetacea vor den deutschen Küsten handelt.

Warum überhaupt eine Unterteilung?

Die Aufteilung in Wale und Delfine bzw. Wale, Delfine und Schweinswale bezieht sich lediglich auf die Größe der Tiere und hat vom wissenschaftlichen Standpunkt her keine Bedeutung. Im Grunde wäre der Ausdruck „Wale“ ausreichend. Als deutsche Bezeichnung für die Ordnung Cetacea umfasst der Begriff alle Vertreter der Ordnung, auch die Delfine und Schweinswale. Viele Laien setzen den Begriff Wal jedoch nur mit Bartenwalen und dem Pottwal, meist noch mit dem Orca gleich (der streng genommen aber ein Delfin ist). Ein Buch über Wale würde nach Meinung dieser Personen keine Informationen über Delfine enthalten. Daher ist es (gerade in deutschen Titeln) durchaus angebracht, eine Unterteilung vorzunehmen und von Walen und Delfinen zu sprechen.

Arten

Warum Schweinswal und nicht Tümmler?

In den meisten Quellen ist diese Art im Deutschen zwar nur mit der Bezeichnung Schweinswal angegeben, um Missverständnisse zu vermeiden, verwenden und empfehlen wir jedoch Gewöhnlicher Schweinswal als Vorzugsbenennung, da Schweinswal gleichzeitig die Familie (Phocoenidae) und die Gattung (Phocoena) beschreibt und ggf. sogar als Synonym für die anderen Arten der Familie verwendet wird. Die Bezeichnung Gemeiner Schweinswal tritt relativ selten auf. Saufisch, Seevarken, Schweinfisch, Schweinefisch, Schweinsfisch, Springer, Tummler und Tummelschwein sind veraltete Benennungen.

Die zusätzlichen wissenschaftlichen Namen sind auf unterschiedliche Beschreibungen der Art zurückzuführen, gelten heute aber nicht mehr.

Zu beachten ist, dass harbour porpoise (obwohl naheliegend) nicht mit Hafenschweinswal übersetzt werden darf, weil dieser Name im Deutschen nur synonym für den Kalifornischen Schweinswal und den Weißflankenschweinswal verwendet wird.

Warum nun aber Schweinswal und nicht Tümmler? Zu diesem Thema hat sich der deutsche Biologe Gerhard Schulze in seinem Buch „Die Schweinswale“ ausführlich geäußert:

„Manche dieser Bezeichnungen lassen Namensverwechslungen entstehen. Schon oft wurde der Schweinswal mit dem Großen Tümmler (Tursiops truncatus), der meist nur als Tümmler bezeichnet wird, verwechselt. Braunfisch werden gelegentlich auch der Heaviside-Delfin (Cephalorhynchus heavisidei), der Rundkopfdelfin (Grampus griseus) und der Schwertwal (Orcinus orca) genannt. Die irreführende Endsilbe „fisch“ ist ganz unangenehm, denn die Bezeichnung Fisch hat einen Bedeutungswandel erfahren und sollte deshalb vermieden werden. Der Name Meerschwein hat sogar schon zu Verwechslungen mit dem Meerschweinchen (Cavia porcellus) geführt. Deshalb sollte der alte und in vielen Sprachen gebräuchliche Name Schweinswal Vorrang genießen. Er leitet sich z.T. von den mittelalterlichen Bezeichnungen Porcus piscus, Porcus marinus und Maris sus ab.“

– Gerhard Schulze: Die Schweinswale. Die neue Brehm-Bücherei 583. Ziemsen, Wittenberg 1987, Westarp, Magdeburg 1996. (2. erw. Aufl., detaillierte Monografie)

Warum Atlantischer Nordkaper und nicht einfach nur Glattwal?

Je nach Alter der Quelle und Meinung des Wissenschaftlers werden unterschiedliche Namen zu finden sein. Bei einer Unterteilung in drei Arten sollten die Benennungen Atlantischer Nordkaper, Pazifischer Nordkaper und Südkaper oder Nördlicher Atlantischer Glattwal, Nördlicher Pazifischer Glattwal und Südlicher Glattwal verwendet werden. Im Englischen dementsprechend North Atlantic right whale, North Pacific right whale und southern right whale. Werden nur zwei Arten unterschieden, sind die Benennungen Nördlicher und Südlicher Glattwal bzw. Nordkaper und Südkaper zu verwenden, im Englischen northern right whale und southern right whale. Wird Eubalaena nur mit einer Art angegeben, reicht es, als Namen Glattwal zu verwenden. Die Bezeichnungen Nordkapwal und Nordwal treten weitaus seltener auf. Biskayerwal oder englisch Byscayan right whale ist inzwischen veraltet, da diese Population durch den Walfang ausgerottet wurde.

Der Gebrauch der Benennungen Glattwale und right whales birgt einige Tücken, da damit sowohl die gesamte Familie der Glattwale gemeint sein kann, als auch die Gesamtheit der Gattung Eubalaena. Die Ausdrücke Glattwale und righte whales sollten daher nur als Synonyme nach vorheriger konkreter Benennung der Art verwentet werden. In folgenden Kurzmeldungen ist lediglich die allgemeine Bezeichnung zu finden, obwohl hier (bewusst oder unbewusst) drei Arten der Gattung Eubalaena unterschieden werden. So heißt es in den NDR4-Nachrichten vom 28. Juli 2001:

„Die Rettungsversuche für einen Glattwal vor der kanadischen Küste haben einen Rückschlag erlitten. Das Tier, in dessen Kiefer sich eine dicke Plastikleine gebohrt hat, schwamm nach Behördenangaben von den Küstengewässern aufs offene Meer hinaus. Die Leine hat eine schwere Infektion ausgelöst, an der der Meeressäuger ohne Hilfe vermutlich sterben wird. Weltweit gibt es nur noch etwa 300 Glattwale.“

Ähnliches ist in der Online-Ausgabe der US-Zeitung Daily Hampshire Gazette vom 16. Juli 2001 zu lesen:

„After failing in their fifth effort to sedate a right whale entangled in nylon marine line, rescuers say they are still not ready to just give up and let it die. … The whale is one of just 300 right whales left in existence.“

In beiden Texten ist vom Atlantischen Nordkaper die Rede, was diesen Meldungen aber nur mit entsprechender Fachkenntnis zu entnehmen ist. Durch die Verwendung der Ausdrücke Glattwale bzw. right whales würde man hier wahrscheinlich eher annehmen, dass es sich bei den 300 Exemplaren um die Gesamtheit der Gattung Eubalaena handelt, wenn nicht gar um die ganze Familie der Glattwale. In beiden Fällen wäre aber eine Individuenzahl von 300 zu gering, diese Zahl bezieht sich einzig auf den Atlantischen Nordkaper.

Warum ist der Hafenschweinswal kein harbour porpoise?

Die im Deutschen und Englischen angegebenen Benennungen sind alle üblich und korrekt. Es ist aber zu beachten, dass Hafenschweinswal nicht mit harbour porpoise übersetzt wird, da diese englische Bezeichnung nur für den Gewöhnlichen Schweinswal (Phocoena phocoena) gilt.

Warum Hubbs-Schnabelwal und nicht Hubb-Schnabelwal?

Da dieser Wal nach Carl Hubbs benannt ist, lautet die richtige deutsche Bezeichnung Hubbs-Schnabelwal, in der Literatur ist die Art jedoch meist unter dem Namen Hubb-Schnabelwal angegeben. Das „s“ wurde hier vermutlich als Genitiv-s angesehen und deshalb fälschlicherweise weggelassen.

Ist porpoise nun ein Schweinswal oder Delfin?

Im Englischen wird „porpoise“ umgangssprachlich oft auch noch synonym zu „dolphin“ verwendet. Daher ist beim Übertragen ins Deutsche immer ein wenig Vorsicht geboten. In einigen Fällen lässt sich die richtige Übersetzung aber deutlich aus dem Kontext erkennen. Der häufig zu findende Ausdruck „jumping porpoises“ wird sich z.B. kaum auf die Schweinswale beziehen, sondern ist meist mit „springende Delfine“ zu übersetzen. Ganz besonders, wenn es sich um große Schulen handelt, die neben einem Boot schwimmen - spektakuläre Sprünge, der Zusammenschluss zu großen Schulen und die Begleitung von Booten sind nicht gerade typisch für die recht scheuen Schweinswale.

Im Deutschen ist anstelle von Schweinswalen teilweise von Tümmlern oder Braunfischen die Rede, was allerdings zu Verwechslungen mit anderen Tieren führen könnte.

Körperteile

Warum Blasloch und nicht Spritzloch?

Fälschlicherweise wird im Deutschen statt Blasloch oft die Bezeichnung Spritzloch verwendet. Das Spritzloch (Spiraculum) bezeichnet jedoch eine Körperöffnung bei Knorpelfischen und hat nicht dieselbe Funktion wie das Blasloch bei den Walen.

Warum Finne und nicht Rückenfinne?

Im Englischen werden Flossen allgemein als fins bezeichnet. So bezieht sich der Name long-finned pilot whale z.B. nicht auf die Finne, sondern auf die Flipper der Grindwalart. Um mögliche Verwechslungen auszuschließen, ist es daher durchaus angebracht, im Englischen dorsal fin zu verwenden. Das nehmen viele zum Anlass, auch im Deutschen Rückenfinne zu schreiben. Da Finne aber schon ausdrückt, dass es sich um die Flosse auf dem Rücken der Wale handelt, ist eine Rückenfinne genau genommen eine Rückenrückenflosse.

Warum Fluke und nicht Schwanzfluke?

Da der Ausdruck Fluke als die Schwanzflosse der Wale eindeutig bezeichnet, sollte die doppelt gemoppelte Version Schwanzfluke vermieden werden. (Man spricht ja auch nicht von weißen Schimmeln.)

Welchen Einfluss hat die neue Rechtschreibung?

Die neue Rechtschreibung machte einiges einfacher, anderes komplizierter und manches ganz anders. Davon sind auch einige Walarten betroffen, da diese nicht zu den Eigennamen zählen. Ausgenommen sind natürlich die Wortelemente, die sich von Eigennamen ableiten.

Dem aufmerksamen Leser wird schon aufgefallen sein, dass bei Wale.info alle Delfine mit „f“ geschrieben werden. Dies ist zwar ein Trend, der sich immer mehr durchsetzt, diese Schreibweise ist jedoch nicht zwingend erforderlich - laut Duden kann man auch weiterhin Delphin schreiben.

Nach kurzem Vokal setzt man nicht mehr „ß“ sondern „ss“. Dies betrifft bei den Trivialnamen insbesondere das Wort Fluss (Flussdelfine). Lange Vokale verlangen hingegen weiterhin „ß“, z.B. groß (Großer Tümmler) oder weiß (Weißseitendelfin). Zu beachten ist, dass in der Schweiz schon seit jeher jedes „ß“ als „ss“ geschrieben wurde, dort gilt dann nach wie vor Grosser Tümmler.

Eine raue Oberfläche war nach alter Rechtschreibung eine rauhe Oberfläche. Der früher als Rauhzahndelphin bezeichnete Vertreter der Ordnung Cetacea sollte gemäß der neuen Rechtschreibregeln daher Rauzahndelfin geschrieben werden.

Auf Wale.info haben wir uns auf die laut neuer Rechtschreibung gültigen und von uns bevorzugten Schreibweisen beschränkt.

Weitere sprachliche Aspekte