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Bartenwale

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Systematik: WaleBartenwale

Ihren Namen haben die Bartenwale den Hornplatten im Maul zu verdanken, die zur Nahrungsaufnahme dienen. Auch der wissenschaftliche Name, Mysticeti, bezieht sich auf die Bartenplatten – die Vorsilbe myst- ist die Kurzform von mystac- und bedeutet Schnurrbart.

In älteren Texten findet man gelegentlich auch noch die Langform, Mystacoceti. Gebräuchlicher ist heute allerdings Mysticeti, wobei dieser Name vorrangig in wissenschaftlichen Kreisen verwendet wird. Einige Wissenschaftler nutzen auch eine eingedeutschte Form und sprechen von Mysticeten. Ähnlich im Englischen, hier wird der wissenschaftliche Name durch eine englische Endung zu mysticetes. Interessant ist, dass diese Bezeichnung auch in weniger fachlichen Texten verwendet wird (siehe Sprachliche Aspekte). Im Allgemeinen wird aber der englische Name baleen whales bevorzugt.

Zu den Bartenwalen gehören die größten Vertreter der Wale wie z. B. der Blauwal, der mit max. 33 Metern Länge sogar das größte Tier der Erde ist. Bartenwale werden in vier Familien unterteilt: Glattwale (Balaenidae), Zwergglattwale (Neobalaenidae), Grauwale (Eschrichtiidae) und Furchenwale (Balaenopteridae). Sehr häufig findet man noch eine grobe Unterteilung in Glatt- und Furchenwale. Diese Unterteilung beruht aber auf einer überholten Systematik, die Zwergglattwal und Grauwal zur Familie der Glattwale zählt. Zwergglattwale und Grauwale wurden inzwischen jedoch als eigenständige systematische Familien anerkannt.

Die wichtigsten Merkmale der Bartenwale sind in der Abbildung aufgeführt. Am bezeichnendsten ist wohl das zum Seihapparat umfunktionierte Maul mit den sogenannten Barten bzw. Bartenplatten. Diese Bartenplatten haben auf der Innenseite ausgefranste Säume zum Filtern der Nahrung.

Zu Zeiten des Walfangs wurden die Barten zur Herstellung von Korsetts und Schirmen verwendet. Beim Walfang und in der Industrie waren die Barten besser bekannt als Fischbein.

Das Rostrum der Bartenwale ist verhältnismäßig schmal und wird vom breiteren Unterkiefer umschlossen. Der Kopf ist von oben betrachtet symmetrisch und man kann deutlich das paarige Blasloch erkennen, d.h. es sind zwei Öffnungen sichtbar. Die Finne der Bartenwale ist verhältnismäßig klein (z. B. beim Blauwal). Einige Walarten besitzen gar keine Finne und haben entweder einen glatten Rumpf (z. B. Grönlandwal) oder einen Buckelkamm (z. B. Grauwal). Die in der Abbildung dargestellten Furchen kommen nur bei den Furchenwalen vor und sind ein Merkmal ihrer Ernährungsweise.

Merkmale der Bartenwale

Bartenwal.png

Bartenwale ernähren sich hauptsächlich von kleinen Krebstieren, die auch als Krill oder Zooplankton bekannt sind. Kleinere Schwarmfische zählen ebenfalls zur Nahrung der Bartenwale. In der Art der Nahrungsaufnahme unterscheiden sich Furchenwale, Glattwale (einschließlich Zwergglattwale) und Grauwale allerdings.

Eine Besonderheit der Bartenwale sind die oft extrem langen Wanderungen. Im Sommer halten sich die Wale in kalten, nährstoffreichen Gebieten auf – den Nahrungsgründen, englisch feeding grounds. Zur Paarung und zur Geburt und Aufzucht der Jungen ziehen die Wale im Herbst in wärmere Regionen, die Paarungsgründen, englisch „breeding grounds“. Bestimmte Arten fasten während des Aufenthalts in den Paarungsgebieten (z. B. Buckelwale).

Arten

‣ siehe Systematik