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Pottwal

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Version vom 27. November 2009, 16:14 Uhr

Systematik: WaleZahnwalePottwalePottwal

Pottwal
Pottwal (Physeter macrocephalus, P. catodon)
Daten
Größe:11 – 18 Meter
Gewicht:20 – 50 Tonnen
Nahrung:vor allem Kalmare, auch andere Kopffüßer, Fische und Krebstiere (Garnelen)
Vorkommen:alle Meere, bevorzugen tiefe Gewässer
Bestand:beinahe gefährdet

Der Pottwal (Physeter macrocephalus oder Physeter catodon) ist dunkelgrau bzw. dunkelbraun und hat einen hellgrauen Fleck am Bauch. Ältere männliche Tiere haben oft eine Vielzahl von Narben auf der Haut, insbesondere am Kopf, die teils auf innerartliche Kämpfe zurückzuführen sind, teils von den Saugnäpfen großer Tintenfische stammen. Im hinteren Körperdrittel ist die Haut sehr faltig, was bei wohlgenährten Tieren jedoch nicht so offensichtlich erkennbar ist. Der große Kopf, der ungefähr 1/3 der Körperlänge ausmacht, wirkt beinahe rechteckig. Das Blasloch ist gewöhnlich nach links versetzt, wandert aber bei älteren Tieren manchmal zur Mittellinie. Die Flipper des Pottwals sind klein und paddelförmig. Eine Finne ist nur als kleine Erhebung vorhanden und wird auch Buckel genannt. Dahinter verläuft ein Buckelkamm entlang der Rückenlinie bis zur dreieckigen Fluke, die sehr breit und tief gekerbt ist.

Im großen Kopf, der ungefähr ein Drittel der Körperlänge ausmacht, befindet sich das Walratkissen (siehe auch Physeteroidea). Frühe Walfänger hielten die wachsartige Flüssigkeit für das Sperma des Wals, sie wird auch heute noch Spermacet genannt. Dieser Verwechslung verdankt der Pottwal übrigens seinen englischen Namen sperm whale bzw. im Deutschen Spermwal. Gejagt wurde der Pottwal vor allem wegen seines Blubbers und des Walrats, das als Grundstoff für hochwertige technische Öle eingesetzt wurde. Das Fleisch der Pottwale soll jedoch für den Menschen ungenießbar sein und wurde gewöhnlich zu Tierfutter verarbeitet. Aus den Zähnen der Pottwale fertigten die Walfänger kunstvolle Gegenstände. Dieses Handwerk heißt im Englischen wie im Deutschen Scrimshaw. Der im Darm einiger Tiere gefundene Amber (auch Ambra genannt), unverdaubare Reste von verzehrten Tintenfischen, diente als wertvoller Rohstoff für die Parfumindustrie.

Benennung

  • Deutsch: Pottwal, Spermwal, Kaschelot
  • Wissenschaftlich: Physeter macrocephalus, Physeter catodon
  • Englisch: sperm whale, pot whale, spermacet whale, cachelot

Die für diese Art gängige Bezeichnung im Deutschen ist Pottwal. Namensgebend ist sein Kopf, der wie ein Topf (niederdeutsch Pott) hervorragt.

„Der Kopf welcher dem Thiere den Nahmen gegeben hat, indem er gleichsam wie ein Topf (niederd. Pott) hervorragt, ist außerordentlich groß, so auch der Rachen.“

Pottfisch in Oeconomische Encyclopädie (1773 – 1858) von Johann Georg Krünitz

Seltener findet man auch die Bezeichnung Spermwal.

Es wird weiterhin diskutiert, ob als wissenschaftlicher Name Physeter macrocephalus (großer Kopf) oder Physeter catodon (Zähne nur im Unterkiefer) Vorrang haben sollte. Die Namen wurden 1758 von Linnaeus in der 10. Auflage seiner Systema Naturae beschrieben und 1911 von Thomas für synonym erklärt.

Verschiedene Taxonomen machen immer mal wieder eine neue Untersuchung und mal ist P. catodon und mal P. macrocephalus der Gewinner. Bspw. kam Boschma 1938 zu der Erkenntniss, dass sich P. catodon auf eine Massenstrandung auf den Orkney-Inseln mit 105 Tieren von 1693 bezieht. Alle Tiere waren aber kleiner als 7,3 Meter und damit wahrscheinlich keine Pottwale. Hershkowitz war dann 1966 wieder der Meinung, dass P. catodon doch richtig ist. Husson und Holthuis fanden dann 1974 nach Durchsicht verschiedener veröffentlichter Namen von Blasius (1857) raus, dass P. macrocephalus richtig sein muss. Schevill untersuchte 1986 dann wieder die Erstbeschreibung von Linnaeus und kam zu den Schluss, dass nur P. catodon den Pottwal beschreibt. Holthuis kam 1987 zu einem gegenteiligen Ergebnis. Schevill widersprach dem im gleichen Jahr…

Bisher konnte sich jedoch noch keiner der beiden Namen endgültig durchsetzen.