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Mex 1 und Santa Rosalía

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Endlose Straße, umgeben von Kakteen in trockener Wüste – so sieht sie aus, die Mex&nbsp;1, die 1973 fertig gestellte Verbindungsstraße zwischen den größeren Städten der Baja California. Einzige Abwechslung für die Autofahrer sind die aller paar Kilometer aufgestellten Schilder, die darauf hinweisen, sich anzuschnallen, nicht so schnell zu fahren usw. Bei unseren 'technischen Stopps' (nette Umschreibung für Pinkelpausen) staunten wir jedoch nicht schlecht über die Pflanzenvielfalt. Hier und da entdeckten wir sogar ein paar Blüten. Die konnten ja nicht alle auf volle Blasen von Truckfahrern und Touristen zurückzuführen sein, oder?
 
Endlose Straße, umgeben von Kakteen in trockener Wüste – so sieht sie aus, die Mex&nbsp;1, die 1973 fertig gestellte Verbindungsstraße zwischen den größeren Städten der Baja California. Einzige Abwechslung für die Autofahrer sind die aller paar Kilometer aufgestellten Schilder, die darauf hinweisen, sich anzuschnallen, nicht so schnell zu fahren usw. Bei unseren 'technischen Stopps' (nette Umschreibung für Pinkelpausen) staunten wir jedoch nicht schlecht über die Pflanzenvielfalt. Hier und da entdeckten wir sogar ein paar Blüten. Die konnten ja nicht alle auf volle Blasen von Truckfahrern und Touristen zurückzuführen sein, oder?

Version vom 8. Mai 2008, 17:53 Uhr

Baja California: Mex 1 und Santa Rosalía

31. März, Mex 1 und Santa Rosalía

Endlose Straße, umgeben von Kakteen in trockener Wüste – so sieht sie aus, die Mex 1, die 1973 fertig gestellte Verbindungsstraße zwischen den größeren Städten der Baja California. Einzige Abwechslung für die Autofahrer sind die aller paar Kilometer aufgestellten Schilder, die darauf hinweisen, sich anzuschnallen, nicht so schnell zu fahren usw. Bei unseren 'technischen Stopps' (nette Umschreibung für Pinkelpausen) staunten wir jedoch nicht schlecht über die Pflanzenvielfalt. Hier und da entdeckten wir sogar ein paar Blüten. Die konnten ja nicht alle auf volle Blasen von Truckfahrern und Touristen zurückzuführen sein, oder?

An die 4000 Pflanzenarten gibt es in der Baja California, etwa 700 davon kommen allein hier vor, sind also endemisch. Trotz Hitze, nährstoffarmer Böden und weniger als 25 cm Regen pro Jahr wachsen selbst meterhohe Bäume aus dem Boden. In dem Zusammenhang lernten wir gleich noch ein weiteres Fachwort – Sukkulenten. Das sind Pflanzen, die Wasser speichern können und so lange Trockenperioden überleben. Das mussten wir doch gleich mal ausprobieren, also zurück in den Bus und ein Wasser bestellt. Aber es dauerte keine Stunde, bis wir feststellten, das wir keine Sukkulenten sind. Dringender technischer Stopp!

Einige Stunden später war endlich etwas Abwechslung in Sicht. Wir waren wieder am Golf von Kalifornien und vor uns öffnete sich der Blick auf die Bahía Concepción. Malerische Buchten taten sich vor uns auf: Palmen, feiner Sandstrand, türkisfarbenes Wasser. Was will man mehr?

Baden gehen! Unser Reiseleiter wählte einen besonders schönen Strand mit Postkartenmotiv-Palmen. Direkt am Strand geparkt, in die Badehosen geschlüpft und aaah! Schade allerdings, dass der Blick vom Wasser auf den Strand nicht ganz so toll war. Eine Woche zuvor hatten Camper unseren Traumstand als Domizil für die Osterferien genutzt. Die Müllberge in den Büschen waren nicht zu übersehen. Den Truthahngeiern und Eichhörnchen machte das wenig aus, fand man wenigstens überall was zu futtern. Aber auch Kardinalvögel und Schmuckreiher ließen sich dadurch nicht von ihrem Lieblingsplatz vertreiben.

Nur wir mussten bald wieder weiter, zurück auf die endlose Straße, umgeben von Kakteen in trockener Wüste. Etwa zwei Stunden später erreichten wir Santa Rosalía, eine französische Stadt in der Baja California, die ihre Existenz dem Fund von Kupfererzen verdankt. Rein zufällig wurden die Erze 1868 in dieser Gegend entdeckt und 1885 übernahm das französische Unternehmen El Boleo den Abbau. Kohle, Koks und eine Kupferschmelze brachte man sich von Europa mit, und damit man sich richtig heimisch fühlte, wurde gleich noch ein kompletter Ort mit französischem Flair dazu gebaut. Die Arbeit übernahmen allerdings Yaqui-Indianer aus dem mexikanischen Bundesstaat Sonora und Asiaten.

Berühmtestes Bauwerk des Ortes ist die von Gustav Eiffel konstruierte Metall-Kirche Santa Barbara. Nachdem die Kirche als Prototyp für französische Missionskirchen in Übersee 1889 bei der Weltausstellung in Paris zur Schau stand und sogar den 2. Preis erhielt, sollte sie irgendwo in Afrika wiedererrichtet werden. Daraus wurde wohl nichts, denn letztlich lag sie jahrelang in Brüssel rum, wo sie 1895 der damaligen Firmenchef von El Boleo, Charles La Forque, entdeckte und kaufte. Im firmeneigenen Schiff San Juan wurde die Kirche nach Santa Rosalía transportiert und 1897 dort aufgebaut.

Neben der Kirche sind noch eine französische Bäckerei, eine alte Lok der Mineneisenbahn und das Museum, seinerzeit Verwaltungsgebäude der Firma, sehenswert. Der Friedhof des Ortes befindet sich hinter dem Rathaus auf einem Berg. Ein unbedingtes Muss war für uns auch die Bank, eher aus praktischen Gründen: an Geldautomaten sollte in den folgenden vier Tagen in San Ignacio nicht zu denken sein.