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Grönlandwal

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Grönlandwale leben ausschließlich in den kalten Gewässern der Arktis, vorwiegend an den Packeisgrenzen. Bekannte Aufenthaltsgebiete sind die Davis-Straße nördlich und westlich von Labrador, die Hudson Bay westlich von Alaska, sowie nordsibirische Gewässer.
 
Grönlandwale leben ausschließlich in den kalten Gewässern der Arktis, vorwiegend an den Packeisgrenzen. Bekannte Aufenthaltsgebiete sind die Davis-Straße nördlich und westlich von Labrador, die Hudson Bay westlich von Alaska, sowie nordsibirische Gewässer.
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== Verhalten ==
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Wie auch andere Bartenwale, fressen Grönlandwale hauptsächlich in den Sommermonaten in nährstoffreichen Gebieten. Während der Wandungen im Frühjahr und Herbst nehmen die Tiere weniger Nahrung auf. Die Nahrung wird meist in mittleren Wasserschichten oder an der Wasseroberfläche durch die so genannte „Schöpfmethode“aufgenommen. Es werden jedoch gelegentlich auch bodenlebende Organismen vom Meeresboden gefressen.
  
 
== Bedrohung ==
 
== Bedrohung ==

Version vom 4. November 2007, 18:00 Uhr

Systematik: WaleBartenwaleGlattwaleGrönlandwal

Grönlandwal
Grönlandwal (Balaena mysticetus)
Daten
Größe:14 – 18 Meter
Gewicht:60 – 100 Tonnen
Nahrung:kleinste Schwebkrebse
Vorkommen:arktische und subarktische Gewässer
Bestand:gefährdet

Der Grönlandwal (Balaena mysticetus) ist ein bis zu 18 Meter langer Glattwal, der die arktischen und subarktischen Gewässer bewohnt.

Aussehen

Die äußere Erscheinung des Grönlandwals wird sehr durch seinen stark gebogenen Oberkiefer geprägt, der ihm sein charakteristisches gewölbtes Aussehen verleiht. Im Vergleich zum Körper ist der Kopf mit 30–40 % der Tierlänge sehr groß. Mit zunehmenden Alter verschiebt sich das Verhältnis weiter zugunsten des Kopfs. Der Unterkiefer ist deutlich breiter als der Oberkiefer. Die Augen befinden sich sehr tief nahe der Mundwinkel. Wie bei allen Bartenwalen sind die Blaslöcher paarig und sitzen auf einer Erhebung am höchsten Punkt der oberen Wölbung.

Grönlandwale haben eine dunkelgraue bis schwarze Färbung und sind vor allem an einem cremefarbenen bis weißen Kehlfleck zu erkennen, auf dem sich eine Kette dunkler Punkte befindet. Bei Jungtieren kann sich der Fleck bis zum Bauch ausdehnen. Einige Tiere besitzen auch hellere Regionen am Schwanzstiel. Allgemein sind Jungtiere heller als erwachsene Tiere. Die Flipper sind verhältnismäßig klein und paddelförmig. Durch seine Größe sowie das Fehlen von Finne und Hautwucherungen ist der Grönlandwal leicht zu identifizieren.

Die bis zu 4,5 Meter langen schwarzen Barten sind die längsten unter den Bartenwalen. Die Barten stehen eng zusammen und haben an der Basis eine Breite von 5–10 % ihrer Länge. Die Anzahl ist individuell verschieden und schwankt zwischen 500 bis 700 (250–500 auf jeder Seite). Die Barten können zusammen ein Gewicht von über einer Tonne erreichen.

Vorkommen

Grönlandwale leben ausschließlich in den kalten Gewässern der Arktis, vorwiegend an den Packeisgrenzen. Bekannte Aufenthaltsgebiete sind die Davis-Straße nördlich und westlich von Labrador, die Hudson Bay westlich von Alaska, sowie nordsibirische Gewässer.

Verhalten

Wie auch andere Bartenwale, fressen Grönlandwale hauptsächlich in den Sommermonaten in nährstoffreichen Gebieten. Während der Wandungen im Frühjahr und Herbst nehmen die Tiere weniger Nahrung auf. Die Nahrung wird meist in mittleren Wasserschichten oder an der Wasseroberfläche durch die so genannte „Schöpfmethode“aufgenommen. Es werden jedoch gelegentlich auch bodenlebende Organismen vom Meeresboden gefressen.

Bedrohung

Vermutlich gab es früher 5 unterschiedliche Populationen von Grönlandwalen. Die frühere intensive Jagd durch den Menschen führte jedoch fast zur Ausrottung der meisten Bestände.

Auch heute noch dürfen pro Jahr von den in Alaska und im Nordosten Sibiriens beheimateten Eskimos einige Grönlandwale aus traditionellen Gründen gejagt werden. Diese Art Walfang nennt man auch traditioneller Walfang zum Eigenbedarf, besser bekannt unter der englischen Bezeichnung aboriginal subsistence whaling.

Besonderheiten

Anhand alter Harpunenspitzen im Körper erlegter Wale konnte man feststellen, dass Grönlandwale weit älter als 100 Jahre werden können. Im Mai 2007 wurde in einem 45 Tonnen schweren vor Alaska erlegten Grönlandwal die Spitze einer Harpune gefunden, die um das Jahr 1890 auf den Wal abgefeuert wurde. Wissenschaftler schätzen das Alter dieses Wals auf 115 bis 130 Jahre.

Mittels molekularbiologischer Untersuchungen von Aminosäuren aus der Augenlinse wurde das Alter eines Tieres sogar auf 211 Jahre bestimmt.

Benennung

  • Deutsch: Grönlandwal, Polarwal
  • Wissenschaftlich: Balaena mysticetus
  • Englisch: bowhead whale, Greenland right whale, Greenland whale, great polar whale, arctic whale, arctic right whale

Im Deutschen ist Grönlandwal die gebräuchlichste Bezeichnung. Polarwal ist heute weniger üblich. Im Englischen sind die Benennungen bowhead whaleund Greenland right whale zu bevorzugen. Bowhead bezieht sich dabei auf den stark gewölbten Schädel.